Orgasmus hinauszögern – So halten Sie länger durch
Viele Männer verbinden ihr Selbstwertgefühl und ihre Männlichkeit recht direkt mit ihrer sexuellen Leistungsfähigkeit. Neben Erektionsproblemen, stellt der vorzeitige Samenerguss eine Schwierigkeit dar, mit der so mancher Mann zu kämpfen hat.
In diesem Artikel gehen wir den Ursachen der vorzeitigen Ejakulation auf den Grund und geben praktische Tipps, die dabei helfen, den Orgasmus hinauszuzögern.
Wenn der vorzeitige Samenerguss zum Problem wird
Den meisten Männern dürfte diese Situation bekannt vorkommen: Man merkt, dass die Partnerin noch lange nicht genug hat, steht aber bereits kurz vor dem Orgasmus und muss sofort aufhören zu stoßen, um nicht direkt zu kommen. Reagiert man dann nicht schnell genug, lässt sich der Höhepunkt nicht mehr aufhalten.
Die Folge ist Frust auf beiden Seiten: Die Partnerin ist enttäuscht, weil der Sex zu schnell vorbei war, als dass er ihr einen Orgasmus hätte bescheren können. Noch größer ist der Frust aber meist beim Mann. Er fühlt sich als Versager, macht sich Vorwürfe und verliert mit jedem weiteren Mal mehr und mehr an Selbstbewusstsein. Das kann durchaus zu einer psychischen Belastung führen, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Zum Glück gibt es Mittel und Wege, mit denen sich das Problem in den Griff kriegen lässt.
Die Ursachen der vorzeitigen Ejakulation
Um künftig länger durchhalten zu können, sollte man sich zuerst darüber informieren, durch welche Ursachen es zu einer vorzeitigen Ejakulation kommen kann.
Die körperlichen Ursachen
Der vorzeitige Samenerguss kann durchaus auf körperliche Ursachen zurückzuführen sein. Das kommt zwar eher selten vor, sollte aber ausgeschlossen werden.
Die häufigsten körperlichen Ursachen sind hier eine überempfindliche Eichel und ein Serotoninmangel, wie er beispielsweise durch Stress, zu wenig körperliche Aktivität und eine unausgewogene Ernährung entstehen kann. Außerdem kann das Problem auch mit einer Prostata- oder Schilddrüsenerkrankung zusammenhängen.
Übrigens:Wer sich nicht sicher ist, ob der vorzeitige Samenerguss bei ihm vielleicht körperliche Ursachen haben könnte, sollte sich beim Arzt durchchecken lassen.
Die psychischen Ursachen
In den meisten Fällen hat die vorzeitige Ejakulation einen psychischen, beziehungsweise mentalen, Grund. Hier sind vor allen zwei mögliche Ursachen zu nennen:
Programmierung durch Selbstbefriedigung
Wenn sie sich selbstbefriedigen, geben vor allem junge Männer, die noch bei ihren Eltern wohnen, ordentlich Gas – schließlich wollen sie auf keinen Fall dabei erwischt werden. Doch auch bei der Masturbation in den eigenen vier Wänden nehmen sich Männer meist nicht allzu viel Zeit, sondern streben den Orgasmus von Anfang an gezielt an.
Über die Jahre programmieren sie sich auf diese Weise selbst ganz unbewusst darauf, zügig zu kommen. Das Programm wird von der Masturbation direkt auf den Sex mit einer Frau übertragen – dort ist das schnelle Kommen aber nun von Nachteil.
Nervosität und Unsicherheit
Erregung folgt einem einfachen Muster: Je angespannter man ist, desto erregter wird man, je entspannter man ist, desto mehr lässt sich die Erregung kontrollieren. Ist man also nervös und unsicher, zum Beispiel weil man im Begriff ist, zum ersten Mal mit seiner neuen Freundin zu schlafen, ist man innerlich angespannt, folglich schneller und stärker erregt und hält so nicht lange durch.
Leistungsdruck und die Angst zu versagen
Je öfter man zu früh kommt, desto mehr setzt man sich unter Druck, beim nächsten Sex unbedingt länger durchhalten zu müssen. Man hat Angst davor, schon wieder zu versagen und beschwört die vorzeitige Ejakulation so geradezu herauf. Denn in Angst oder unter Druck ist man nicht entspannt, sondern definitiv angespannt.
Übrigens: So entsteht ein Teufelskreis. Man steht unter Anspannung, weil man immer vorzeitig ejakuliert und kommt zu früh, weil man unter Anspannung steht.
Orgasmus hinauszögern mit kurzfristigen Maßnahmen
Es gibt einige Möglichkeiten, mit denen man den Orgasmus kurzfristig – also direkt beim Sex – hinauszögern kann. Diese Maßnahmen sind dabei besonders wirkungsvoll:
Ein ausgedehntes Vorspiel
Ein Vorspiel verschafft einem Zeit, um die Nervosität abzulegen und sich zu entspannen. Mit Küssen und Streicheleinheiten tastet man sich langsam an den Sex heran und kommt dann nicht so schnell, wenn es schließlich zur Sache geht.
Geöffnete Augen und die richtige Atmung
Um den Orgasmus hinauszuzögern sollte man während des Geschlechtsverkehrs möglichst keinen körperlichen Impulsen nachgeben, die normalerweise mit dem Orgasmus einhergehen.
Vor dem Orgasmus wird die Atmung flacher und man schließt die Augen. Im Umkehrschluss sollte man die Augen also offen lassen und auf eine tiefe Bauchatmung achten. Diese Atemtechnik, bei der so tief in den Bauch eingeatmet wird, dass sich dieser wölbt, hat den schönen Nebeneffekt, dass sie zusätzlich entspannend wirkt.
Muskeln entspannen – aber richtig!
Die Muskeln an Po, Bauch und Oberschenkeln steigern die Erregung, wenn sie angespannt sind. Möchte man den Orgasmus hinauszögern, sollte man also genau diese drei Muskelpartien bewusst entspannen.
Fokus umleiten
Wer sich beim Sex vor allem auf das geile Gefühl an seinem Penis konzentriert, kommt unweigerlich früher. Stattdessen sollte man den Fokus also umleiten und seine Aufmerksamkeit zwischendurch beispielsweise auf die Empfindungen an Armen, Beinen oder Brust lenken.
Übrigens: Das hilft nicht nur, den Höhepunkt hinauszuzögern, sondern führt auch dazu, dass man den Sex facettenreicher erleben kann.
Orgasmus hinauszögern mit langfristigen Maßnahmen
Möchte man das Problem, das die vorzeitige Ejakulation darstellt, langfristig in den Griff bekommen, helfen diese Maßnahmen weiter:
Training im Alleingang
Die Selbstbefriedigung kann effektiv dazu genutzt werden, das Durchhaltevermögen beim Sex mit einer Frau zu steigern. Hierfür sollte man es sich zum Ziel setzen, bei der Masturbation mindestens 15 (später dann auch 20 oder 25) Minuten durchzuhalten.
Man steigert seine Erregung bewusst langsam, spielt mit der Intensität der Berührungen und beobachtet, wie sich dies auf die Erregung auswirkt. Zusätzlich konzentriert man sich auf die tiefe Bauchatmung und führt so quasi eine „Trockenübung“ durch. Auf diese Weise programmiert man seinen Körper und Geist um: Aus „Ich komme so schnell wie möglich“ wird „Ich komme, wenn ich kommen will“.
Ein klärendes Gespräch
Um dem Teufelskreis – bestehend aus Leistungsdruck, Versagensangst und der daraus resultierenden Anspannung, die wieder zu einem vorzeitigen Samenerguss führt – zu entkommen, empfiehlt sich ein offenes Gespräch mit der Partnerin. Wird ehrlich über das Problem gesprochen, können sich beide Partner ihre Sorgen von der Seele reden und den Sex künftig wieder entspannter angehen.
Training für den PC-Muskel
Der PC-Muskel, also der Beckenbodenmuskel des Mannes, steuert die Erregung zu einem maßgeblichen Teil. Mit verschiedenen Übungen kann dieser Muskel trainiert werden, sodass man ihn schließlich bewusst kontrollieren – also an- oder entspannen – und den Orgasmus so hinauszögern kann.
Video-Anleitung: So halten Sie länger durch
Im nachfolgenden Video werden weitere Tipps gegeben, wie Sie im Bett länger durchhalten und später zum Höhepunkt kommen.